Love you Tender – Invictus 370 GT

Love you Tender – Invictus 370 GT
02 Jan
10:30

Mit ihrem italienischen Charme und dem ­modernen Design haben die Sportboote von ­Invictus den Markt in ­kurzer Zeit erobert. WAVE konnte dem ­Topmodell 370 GT vor Mallorca auf den Zahn fühlen.

 

Man nehme das Know-how einer erfolgreichen Werft (wie Aschenez, die im süditalienischen Borgia Superyachten und Sportboote fertigt), einen Designer mit viel Geschmack und guten Ideen (wie dem aus Parma kommenden Christian Grande) und fokussiere sich auf eine Produktgruppe:
Mit diesen Zutaten ist es Invictus Yacht gelungen, sich innerhalb von drei Jahren als Hersteller qualitativ hochwertiger Sportboote auf dem Markt zu etablieren.

Die ursprüngliche Geschäftsidee von Werftbesitzer Rosario Alcaro und Designer Christian Grande war, sportliche Tender für Super­­yachten zu bauen, um mehrere Personen zu befördern und auch einmal kernig durch die Buchten zu düsen. Für die auf-fällig hübsch geschnittenen Boote wurde bewusst der untere und mittlere Grössenbereich bis elf Meter ausgewählt. Dabei ist es den Italienern gelungen, in kurzer Zeit eine breite Palette an Booten auf den Markt zu bringen, die in fünf Modellreihen aufgeteilt sind: vom Einstiegsmodell 190 FX mit knapp über sechs Metern bis hin zu den neueren Booten wie die 240 SX oder die
370 GT mit stattlichen 11,4 Metern.

 

Bella Figura

Der negative Steven am Bug, der erst kurz unter dem Anker nach hinten abfällt; die geschwungene Seitenwand, die das 3,4 Meter breite Boot viel voluminöser aussehen lässt; die dunkel abgesetzten Kabinenfenster und die Entlüftungen des Motorraums, die harmonisch in die Seitenwand integriert sind: Die 370 GT ist ein wahrer Hingucker! Bei den Rumpffarben stehen vier Varianten zur Auswahl: Vanilla Sea ordern rund drei Viertel der Käufer, gefolgt von Attack Gray (wie unser Testboot) sowie Dark Wood und Personal White. Das Testboot ist mit einem optionalen Carbon-Hard-Top ausgestattet, das mit den Alustützen nicht einmal 100 kg auf die Waage bringt. Die Mittelstrebe vorne ist der Stabilität geschuldet und stört nicht wirklich die Sicht nach vorne. Über eine grosszügige Badeplattform gelangt man an der Backbordseite vorbei an der achter-lichen Sonnenliege zum mittig platzierten Steuerstand mit drei Sitzen, der eine sehr gute Übersicht über das Boot bietet. Zwei grosse Garmin-Monitore liefern alle gewünschten Infos, die diversen ­Schalter und Knöpfe für Bugstrahlruder und Trimm sind in guter Griffnähe. Ein Trittbrett unter dem Steuerstand ermöglicht eine gemütliche Sitzposition bei längeren Fahrten und gute Stabilität bei rauer See.

Unter genau diesen Bedingungen bietet die verstärkte Umrandung der Windschutz-scheibe perfekten Halt. Gleich hinter den Sitzen des Steuerstandes befindet sich die Wetbar mit Herdplatte, Wasch­­becken und viel Stauraum darunter, in dem auch leicht ein zusätzlicher Kühlschrank Platz finden könnte. Die Sitzecke mit dem Tisch dahinter bietet bis zu acht Personen Platz.

Mit einem netten Detail wartet die achter-liche Sonnenliege auf: Eine Fussstütze am Ende bietet auch bei höheren Wellen oder rasanter Beschleunigung festen Halt beim Sonnenbad.

Schön schnell

Angetrieben wird die 370 GT von zwei Volvo Penta D4-Motoren mit je 300 PS, die das Boot bis auf gut 65 km/h beschleunigen. Die Wellen werden dank mehrstufiger Rumpfgeometrie sanft geschnitten, die „Unbesiegbare” liegt satt im Wasser. Kurze Richtungswechsel sind etwas träge, was aber auch mit dem schwergängigen Steuerrad zu tun hat. Man gewöhnt sich jedoch schnell daran. Eng gefahrene Kurven meistert die 370 GT brav und liegt dabei sehr stabil im Wasser. Für Yachties, die mehr Power wünschen, steht noch ein 370 PS starker Mercruiser-Motor im Portfolio,
der dem Boot mehr Punch geben, aber die Performance insgesamt nicht wesentlich erhöhen würde.

Links vom Steuerstand geht es hinunter in die Kabine, in der vier Personen verteilt auf Bug und dem Raum unter dem Steuerstand schlafen können. Eine Designer-Nasszelle mit Toilette und Dusche ergänzt das Angebot, das das Boot zum eleganten Weekender macht. Gleich neben dem Niedergang befindet sich ein aufgeräumtes Elektro-Schalt­paneel mit den wichtigsten Anzeigen für Batterie, Wasser, Licht und dem Fusion-Radio. Über drei angenehm breite Stufen auf beiden Seiten gelangt man auf die geräumige Bug-Sonnenliege, wo auch der Ankerkasten zu finden ist (bedingt durch die Buggestaltung sieht man beim Ankern nicht, wie viel Kette gefallen ist, das kann aber laut Invictus-Techniker über eine digitale Anzeige am Display gelöst werden). Hier fällt der farblich abgestimmte und gepolsterte Übergang von der Liegefläche zum Steuerstand auf, wo das Invictus-Logo (mit Schild, das an die Kreuzritter erinnern soll, und dem Wappen von Parma, der Heimatstadt von Designer Christian Grande nachempfunden ist) und die Typenbezeichnung sehr prominent platziert sind. Die beiden Edelstahl-Lautsprecher sind nicht nur hinsichtlich Sound von bester Qualität, sondern heben sich auch im Design sehr gefällig vom Mainstream ab.

 

Edle Mischung

Invictus-Yachten haben vieles gemeinsam: Speed, edles Material, Spitzenverarbeitung, das Walk-around-Konzept sowie die unverkennbare Handschrift von Designer Christian Grande. Dieser Mix von Zutaten und die Top-Fahrleistungen brachte der Invictus 370 GT gerade den BOB Award in der Kategorie “Best for Fun” ein. Gratulation.

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